Wiener Pestsäule

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1679 wütete in Wien eine der letzten großen Pestepidemien. Die Große Pest von Wien war eine Pestepidemie, der in Wien vermutlich rund 12.000 Menschen zum Opfer fielen. Zeitgenössische Berichte bezifferten die Anzahl der Toten mit 70.000 bis 120.000. Schriftlich nachweisbar sind rund 8.000 Tote, was allerdings nur als Untergrenze betrachtet werden kann.

Die ersten Krankheitsfälle traten zunächst im Frühjahr 1679 in der Leopoldstadt auf und breiteten sich von dort mit dem Voranschreiten der warmen Jahreszeit schnell über den gesamten Siedlungsraum Wien aus. Während die vorgeschlagenen Hygienemaßnahmen offenbar unbeachtet blieben, wurde die Pest vielmehr als göttliche Heimsuchung wahrgenommen: so rief der katholische Prediger Abraham a Sancta Clara in seiner Schrift Merck’s Wienn! die Menschen zu Buße und Gebet auf. Obwohl es nach der Vertreibung der Wiener Juden 1670 zu dieser Zeit gar keine Juden in Wien gab, machte der Autor in diesem Pamphlet für die Epidemie Hexen und Juden verantwortlich.

Im Zuge des ersten Lockdowns durch die Corona-Pandemie wurde die Wiener Pestsäule wieder zu einer zentralen Anlaufstelle für Bitten um einen glimpflichen Ausgang.